Britney Spears hat viele Rekorde erreicht, einer ist ein trauriger: Sie hat eine der kürzesten Ehe der Weltgeschichte geführt. Ihr „Bund fürs Leben“ hielt gerade mal 55 Stunden, bevor ein Richter die Ehe annullierte. Vielleicht ist es gut, dass Britney weiter singt und nicht mit uns beim Bloggen für Paare konkurriert. Was macht eine gute Ehe aus? In diesem Beitrag erfährst Du
- wie Du die beste Grundlage für eine gute Ehe legst
- was Du tun musst, wenn Dein Partner an einer guten Ehe nicht mitarbeitet
- 11 praktische Tipps, die Du heute noch für eine bessere Ehe umsetzen kannst
Kommt es auf den „Richtigen“ an?
Werfen wir zuerst ein Missverständnis über Bord: Es kommt überraschenderweise nicht darauf an, dass Du den „Richtigen“ oder die „Richtige“ geheiratet hast. Denn wir setzen „richtig“ insgeheim mit „perfekt“ gleich – und das ist schlicht niemand. Aber wenn wir auch nicht perfekt sind, so können wir doch besser und „richtiger“ werden – und unser Partner auch. Hier kommen wir dem Geheimnis schon eher auf die Spur, was eine gute Ehe ausmacht.
Die wichtigste Zutat für eine gute Ehe: Entschiedenheit
Und jetzt verraten wir Dir die wichtigste Zutat für eine gute Ehe. Sie lautet: Entschiedenheit. Ihr habt Euch entschieden, füreinander da zu sein „in guten und in schlechten Zeiten“. Das war das Versprechen am Traualtar (zumindest bei den meisten von Euch). Das heißt konkret: Wenn es schwierig wird, kündigen wir die Beziehung nicht auf, sondern tun alles dafür, sie neu zu beleben.
Und genau davon lebt eine gute Ehe. Von der Bereitschaft beider, in die Partnerschaft zu investieren. Daraus folgen die allermeisten Dinge, die wir uns für die lebenslange Liebe wünschen: gemeinsamer Spaß, Sicherheit und Geborgenheit, Trost, gegenseitige Versorgung, guter Sex, ein versöhnlicher Umgang bei Konflikten.
Eine vergessene Tugend: Demut
In der Bibel gibt es eine wunderbare Empfehlung, die fürs Zusammenleben in jeder Gemeinschaft sehr hilfreich ist, besonders aber in der Ehe: „In Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“ (Philipper 2, Vers 3). Damit ist keine sklavische Unterordnung gemeint, sondern eine Herzenshaltung. Ich gehe grundsätzlich davon aus: Der andere hat berechtigte Ansprüche, gute Gründe für seine Meinung und sein Verhalten, vielleicht auch für Kritik an mir. Das nehme ich erstmal an, prüfe es sorgfältig und fair. Und wenn ich der Auffassung bin, dass bei einem Konflikt doch eher ich im Recht bin, kommuniziere ich das freundlich und nicht angriffig, damit der Partner das auch verstehen und annehmen kann.
Unser Problem ist häufig, dass wir uns bewusst oder unbewusst über den anderen stellen, ihn gleichsam von oben herab betrachten. Wenn das wiederum beide tun, wird das eheliche Duett zum Duell – es geht ums Siegen, nicht ums Lieben.
Das klärende Gespräch
Falls die bisherigen Gedanken für Euch nachvollziehbar waren, folgt logischerweise die herausfordernde Frage: Was tun, wenn mein Partner partout nicht mitzieht? Wenn nur ich den demütigen Standpunkt einnehme, nachgebe, Kompromisse mache – und den anderen in für mich wichtigen Punkten immer gewinnen lasse?
Kurze Antwort: Dann führt Ihr keine gute Ehe. Aber das wusstest Du schon. Eine gute Ehe gründet sich auf Gegenseitigkeit. Es geht um das Wohl beider, gute Gefühle für beide. Es geht darum, dass wir uns einander schenken und dabei beide durchaus auch das eine oder andere Opfer bringen – um des geliebten Menschen willen, um der Gemeinschaft willen, um der Liebe willen.
Wobei man fair bleiben muss: Zieht der andere wirklich nie mit – oder kriege ich nur subjektiv zu oft nicht meinen Willen? Gibt es auch Bereiche, in denen der andere durchaus zu Entgegenkommen, Kompromissen und Opfern bereit ist? Aber vielleicht auf Gebieten, die mir weniger wichtig sind?
Wenn Du darüber nachgedacht hast und weiterhin der Auffassung bist, für eine gute Ehe kommst Du zu kurz, wirst Du um ein klärendes Gespräch nicht herumkommen. Sage Deinem Partner, was Du in der Beziehung vermisst und wo es (noch) besser werden sollte. Tu das, ohne ihn direkt anzugreifen. Sprich über Deine Gefühle und darüber, was ein bestimmtes Verhalten oder eine (vermutete) Haltung des anderen bei Dir auslöst. Erkläre, warum Dir das Thema wichtig ist. Und bitte ihn zu sagen, wie er die Situation einschätzt.
Was macht eine gute Ehe aus? 11 Tipps
So, nun aber wie versprochen noch 11 praktische Tipps für eine gute Ehe, die Du heute noch umsetzen kannst.
1. Bester Booster: Danken
Egal, wie es Euch in der Beziehung gerade geht: Danken ist der Beziehungsbooster schlechthin. Du kannst einerseits ein privates Danktagebuch führen, in das Du alles schreibst, was am anderen heute gut war. Selbst wenn Ihr momentan im Knatsch liegt, gibt es Punkte, die sich hier notieren lassen: Er oder sie hat sich um Aufgaben im Haus gekümmert, für beide Geld verdient, ist mit dem Hund spazieren gegangen, hat das Telefonat mit dem Handwerker geführt, hat die Steuererklärung für beide ausgefüllt, ….
Noch wichtiger: Dankt Eurem Partner, so oft Ihr könnt. Für jeden Handgriff, für jedes freundliche Wort, für jede nette Geste. Er oder sie fühlt sich dabei gesehen, gewertschätzt, geachtet. Laut Forschern der Universität von Georgia ist Dankbarkeit der wichtigste Gradmesser für die Qualität einer Beziehung. Warte nicht darauf, dass der andere mit dem Danken beginnt. Fang einfach an. Mit verschwenderischem Dank kannst Du nur gewinnen!
2. Dates, neue Erlebnisse, Spaß
Regelmäßiges Ausgehen miteinander ist der am stärksten unterschätzte Glücksfaktor für Paare. Eine US-Studie aus dem Jahr 2024 hat das noch einmal eindrucksvoll bestätigt. Paare, die mindestens alle zwei Wochen ein Date haben, sind glücklicher, weniger trennungsgefährdet – und haben beglückenderen Sex! Ja, alle haben einen vollen Terminkalender, und Eltern mit Kindern müssen einen Babysitter organisieren. Aber Dates sind es wert, eingeplant zu werden! Erlebt ein paar unbeschwerte, leichte Stunden miteinander, in denen Ihr lacht und Euch aneinander freut. Um es mit den Worten von Claudia & David Arp zu sagen: „Spaß in der Ehe ist eine ernste Sache.“ Dates machen Eure Beziehung zukunftsfähig.
3. Gemeinsames Projekt
Schaut nach vorne: Was wollt Ihr miteinander erreichen? Das kann Fitness sein, etwa ein gemeinsamer Sport (wir empfehlen aus verschiedenen Gründen einen Tanzkurs). Oder der nächste Urlaub, dessen Planung Euch schon ins Träumen bringt, was Ihr dort genießen und erleben wollt. Oder die Neugestaltung eines Zimmers, damit das Leben zu Hause noch schöner wird. Träumt, plant und kümmert Euch darum, wie Ihr das konkret umsetzen wollt.
4. Liebessignale
Eine gute Beziehung lebt von den kleinen Dingen. Ein Post-it auf dem Badezimmer-Spiegel mit der Botschaft „Ich liebe Dich“. Eine heimlich hineingesteckte Tafel Schokolade in der Akten- oder Handtasche. Eine aufgeräumte Küche, die der andere aus Zeitnot schmutzig hinterlassen hat. Zeigt, dass Ihr an den anderen denkt, dass Ihr ihn liebt und dass er Euch soooo wichtig ist.
5. Die Straße der Erinnerung
Jedes Paar profitiert davon, an die Ursprünge seiner Liebe zurückzukehren. Das geht in Gedanken, indem Ihr über Euer Kennenlernen sprecht. Wann seid Ihr Euch zum erstenmal begegnet? Wann war klar, dass es hier um mehr geht als um Freundschaft? Der erste Kuss? Der zärtlichste Moment? Was habt Ihr schon miteinander erlebt und durchgestanden – eine Krankheit, einen beruflichen Erfolg, den Einzug in ein Haus, die Geburt eines Kindes? Es gibt so viele positive Erinnerungen. Erweckt Sie zu neuem Leben.
6. Den anderen „entstressen“
Stress ist das Grundübel unserer Zeit. Und wenn wir gestresst sind, verengt sich unser Blick auf unsere individuellen Bedürfnisse. Wir schalten um auf einen „Überlebens-Modus“, bei dem allerdings der Partner schnell aus dem Blick gerät. Was kannst Du tun, um aus dem Leben Deines Partners Stress rauszunehmen? Kannst Du eine Aufgabe für ihn erledigen – einen Anruf, eine Internetrecherche, einen Botengang?
7. Sex priorisieren
Das ist ein heikler Punkt für die, zwischen denen es gerade nicht so super läuft. Aber auch bei den glücklichen Paaren kann Sex aus Zeit- und Überlastungsgründen schnell ausfallen. Generell ist die körperliche Vereinigung ein wesentlicher Faktor, um die Verbindung zu halten und zu stärken. Paare, die nicht mehr miteinander schlafen, sind stärker trennungsgefährdet. Wie könnt Ihr Zärtlichkeiten und Sex auf der Prioritätenliste wieder nach oben holen? Und was kannst Du dafür tun, dass es für Euch beide (nicht nur für Dich, nicht nur für den Partner!) zu einem beglückenden Erlebnis wird? Nehmt Euch ein Sex-Date vor.
8. Um Verzeihung bitten, Versöhnung praktizieren
Wir sind alle nicht perfekt, siehe oben. Müsstest Du für etwas um Entschuldigung bitten? Dann besiege Deinen Stolz und tu es. „Entschuldigung, dass ich vorher nicht pünktlich war. Letztlich bin ich zu spät losgefahren, dass war mein Fehler …. Sorry, dass ich beim Einkaufen den Joghurt vergessen habe … Tut mir leid, dass ich den Frühstückstisch in diesem Chaos hinterlassen habe – ich musste zu diesem wichtigen Termin und war einfach zu spät aufgestanden.“ Und falls der andere um Entschuldigung bittet: Vergib schnell, das macht alles einfacher.
9. Großzügigkeit
Niemand mag einen kleinlichen, knausrigen Menschen an seiner Seite. Deshalb: Übe Großzügigkeit. Das gilt für alle Lebensbereiche. Schenke Deinem Partner Geld, Zeit, Sex. Zeige ihm, dass Du ihn liebst und gerne von Deinen Ressourcen an ihn abgibst. Was für ein Segen ist es, wenn zwei großzügige Menschen zusammenleben!
10. Komplimente
Die positiven Botschaften kommen in unserer Liebesbeziehung häufig zu kurz. „Gut siehst Du aus.“ – „Mir gefällt Deine neue Frisur.“ – „Wie Du unser Wohnzimmer dekoriert hast, ist eine wahre Wonne.“ – „Es gibt keinen besseren Duft als den Deiner Haut.“ – „Ich sehe Dich unglaublich gerne in diesem Kleid/Anzug, und ich sehe Dich unglaublich gerne nackt.“ Zeigt durch Komplimente, dass Ihr Euren Partner sehr attraktiv findet.
11. Die Liebessprache entdecken
Viele kennen die Liebessprache ihres Partners nicht. Das Konzept der „5 Sprachen der Liebe“ stammt von Gary Chapman. Ihm ist aufgefallen, wie unterschiedlich Menschen wahrnehmen, dass sie geliebt sind. Die von ihm identifizierten Liebessprachen sind: Lob und Anerkennung, Zweisamkeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft, Zärtlichkeit (was nicht gleichbedeutend mit Sex ist).
Wir sprechen nicht alle dieselbe Liebessprache, und das kann zu Konflikten führen. Du denkst, Du kannst in der Beziehung mit großen Geschenken punkten – dabei braucht Dein Gegenüber vielleicht zuerst liebende und lobende Worte. Du rackerst Dich im Haushalt und darüber hinaus für den anderen ab – dabei sehnt er sich möglicherweise zuerst nach vielen Umarmungen.
Wenn Du sicher bist, dass Du die Liebessprache Deiner Frau oder Deines Mannes kennst – gut so. Wenn nicht, dann verabredet Euch doch zu einem Date, um dieses Thema final zu klären. Paare profitieren sehr davon, wenn sie wissen, was dem geliebten Menschen am besten kommuniziert, wie sehr man ihn liebt. Das kann ein wirksamer Hebel sein, um die Gefühle füreinander neu zu boostern.
Was eine gute Ehe ausmacht
Was also macht eine gute Ehe aus? Dass Ihr beide (!) beseelt von dem Gedanken seid, dem anderen Gutes zu tun. Wir Ihr das praktisch tun könnt, haben wir Euch gezeigt. Vergesst dabei das EMMA-Prinzip nicht. EMMA heißt: Einer muss mal anfangen. Das bedeutet, dass Du selbst die Initiative ergreifen solltest, anstatt zu warten, bis der andere in die Gänge kommt. Das kann im ersten Moment anstrengend sein und Überwindung kosten. Doch es lohnt sich. In aller Regel setzt Du damit auch bei Deinem Partner eine Dynamik in Gang. Und dann kommt Ihr dem immer näher, was eine gute Ehe ausmacht.
Britney, wenn Du das hier liest: Die Ehe kann die schönste Erfahrung der Welt werden.