Karriere oder Liebe? Kommt drauf an…

Hart im Job, soft zu Hause – Karriere darf die Ehe nicht kaputtmachen. rawpixel / Pixabay

Kann man beruflich erfolgreich sein und zugleich eine gute Ehe haben? Die hohe Scheidungsrate unter Menschen in Leitungspositionen wie Managern, Ärzten oder Unternehmern zeigt, dass ihre Karriere offensichtlich nicht so einfach in Einklang zu bringen ist mit den Anforderungen, die zwischenmenschliche Beziehungen an sie stellen.

Wer es beruflich zu etwas gebracht hat, liebt es in der Regel, hart und lange zu arbeiten, und er schafft es, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Alles ganz wertvolle Eigenschaften, die aber in einer Ehe zum Problem werden können. Hier sind vor allem weichere Qualitäten wie Einfühlungsvermögen, Demut und die Bereitschaft, in Konflikten auch mal nachzugeben, von Nutzen (womit natürlich nicht gesagt ist, dass jemand nicht beide Seiten haben kann).

Mehr als ein Anhängsel…

Wie können hochengagierte Führungskräfte ihre Beziehungen als wertvolle Quelle nutzen und wie trotz allem Stress ihrem Partner gerecht werden? Bei allen Anforderungen gilt: Wer sich entschieden hat zu heiraten, muss zu seinem Versprechen stehen. Der andere ist nicht selbstverständlich. Er ist auch nicht nur williges Anhängsel oder repräsentatives Aushängeschild, sondern sollte der wichtigste Mensch im Leben des Ehepartners sein. Dies muss er im Alltag spüren können.

Karriere und Kalender

Wie wichtige Geschäftstermine selbstverständlich im Kalender eingetragen werden, so sollten auch Paar- und Familienzeiten freigehalten werden. Je beschäftigter man ist, umso rigoroser. Ein gutes Prinzip ist, den Sonntag eindeutig als Ruhe- und Familientag freizuhalten.

Und wie Geschäftsabläufe selbstverständlich mit den Mitarbeitern besprochen werden, so sollte auch die Kommunikation mit dem Partner nicht vernachlässigt werden. Transparenz schafft Verständnis – Unklarheit dagegen Ärger und Misstrauen.

Flexibel und treu

Lieferfristen, intensive Hochbelastungsphasen und unvorhergesehene Komplikationen gehören für Führungskräfte zum Geschäft. Das geht nicht ohne Flexibilität. Wer regelmäßig in seine Ehe investiert, hat allerdings gute Chancen, gerade in solchen Stress-Phasen den Partner ganz besonders als wertvolle Stütze zu erleben und den Segen, den Gott auf die Ehe legt, zu erfahren.

 

Zuerst veröffentlicht in idea spektrum.

Ein Kommentar

  1. Mein Mann hat auch Karriere gemacht, während ich zu Hause war und unsere 4 Kinder ins Leben begleitet habe. Zusätzlich zu einem zeitlich herausfordernden Job, hatte er noch ein Ehrenamt das es in sich hatte. Mehr als einmal stand unsere Ehe deshalb auf der Kippe, manchmal schafften wir es selbst wieder da raus, auch weil wir uns regelmäßig Auszeiten nahmen wo wir ohne die Kinder Zeit verbracht haben oder mehrere Tage ohne die Kinder weg waren. Einmal schafften wir es nicht wieder raus, das war als auch das Ehrenamt zu viel Zeit forderte, da hat meine beste Freundin eingegriffen und meinen Mann zu einem Gespräch zu sich bestellt. Danach fuhren mein Mann und ich zu BidE und das brachte den Durchbruch. Seitdem achten wir mehr darauf uns nicht aus den Augen zu verlieren, Zeit auch im Alltag füreinander zu haben, zu reden uns immer wieder nahe zu kommen. Inzwischen habe ich wieder einen Job, der meinen Horizont erweitert und durch den ich viele andere Kontakte habe, von den 4 Kindern ist nur noch eins zu Hause, das Zeitintensive Ehrenamt ist Geschichte und wir haben immer mehr Zeit zu zweit. Gut das wir rechtzeitig aufgeweckt wurden und nicht mehr nur nebeneinander her gelebt haben, sonst wäre vielleicht der Andere der da neben uns plötzlich mehr Zeit zu Hause verbringt ein Fremder geworden und die Liebe die uns mal verband weit weg.
    Es gibt aber noch einen Aspekt der wirklich wichtig war und ist für unsere Ehe: Gott hat uns begleitet von Anfang an, durch Krisen hindurch, ohne ihn wären wir jetzt nicht mehr zusammen!

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