Nicht aufgeben! Niemals!

Kämpfen – nicht gegeneinander, sondern füreinander. / Foto: Gellinger / Pixabay

 

 

Kürzlich trafen wir einen Mann, der seine Ehe als großen Fehler bezeichnete. Immerhin – er ist seit 22 Jahren verheiratet. Marcus fragte ihn, ob er mit seiner Frau nicht doch nochmal einen Neuanfang wagen wolle. Seine Antwort: Über das Stadium sind wir hinaus, das ist keine Option mehr. Wir können einfach nicht miteinander. Da ist zu viel schief gelaufen. Zu spät.“
Mich macht das traurig: Man ist verheiratet, bleibt verheiratet, weil man letztlich keine Alternative sieht – aber hat jede Hoffnung verloren, dass aus der momentan so schlechten Ehe eine gute werden kann. Manche (vor allem die Frauen) warten noch, bis die Kinder groß sind, um dann endgültig auszusteigen.

Die Kinder spüren es…

Wie können Menschen so nebeneinander her vegetieren? Tatsächlich beinträchtigt die schlechte Stimmung in der Ehe das gesamte Erleben aus. Auch die Kinder, wenn welche da sind, leiden. Sie spüren es nämlich immer, wenn der Haussegen schief hängt.
Müssten sich nicht beide eingestehen, dass irgendetwas total falsch gelaufen ist – um dann gemeinsam zu überlegen,  wie es besser laufen könnte? Kann Aufgeben für Ehepaare überhaupt eine Option sein? Wie fatal ist das, zu sagen: Jetzt ist es schlecht, aber ich werde nichts mehr dafür tun, dass es besser wird. Ist das Masochismus? Die Liebe zum Leiden?

Wer kämpft, kann verlieren

Schauen Sie auf die Jahre, die vor Ihnen liegen! Wie wollen Sie die gemeinsam erleben? Was könnten sie für eine bessere Ehe tun? Wie könnten Sie durch eine kleine Geste Ihrem Partner Liebe erweisen? Am besten tun Sie gleich heute einen ersten Schritt.
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Es ist immer besser, den Kampf noch einmal aufzunehmen, als sich in der Verliererposition zu suhlen.
Aufgeben heißt, sich um persönliches Glück zu bringen und gleichzeitig eine Ehe zu leben, die auch von außen niemand attraktiv findet. Für Christen sollte Aufgeben deshalb niemals eine Option sein.

 

Zuerst veröffentlicht in idea spektrum.

2 Kommentare

  1. Für was kämpfen wir? Leider gibt es fast keine positiven Bilder von Ehe mehr, ich suche nach Vorbildern, Wertekanons, Rollenverteilungen, Geländern rechts und links des Weges, auf die beide sich einigen können, die von einer guten Zukunft erzählen können – weil viele andere Ehepaare diesen Weg gegangen sind. Das Ehe-Rad in jeder Beziehung und jeden Tag neu erfinden zu müssen ist das, was v.a. Männer abschreckt.

    Ob das, was in den letzten 50 Jahren (Anfang der 80er Jahre mußte ich in Freiburg feministische Literatur zwangslesen, weil die Freundin aus dem Schülerbibelkreis dort an der Evang. FHS für Sozialpädagogik ihr Studium begonnen hatte) an Werte-Zerstörung über uns hereingebrochen ist, uns betr. positiver Bilder weitergebracht hat?

    Wenn Windows abgestürzt ist, sucht es nach dem letzten Wiederherstellungspunkt, an dem das System noch ordnungsgemäß gelaufen ist. Ist der Wiederherstellungspunkt für gute Ehe in der Vergangenheit zu finden, oder in der Bibel, oder wo?

    So lange keine schönen Zukunfts-Bilder von Ehe von (positiv gemeint!) Ehe-Künstlern wie Mocklers gemalt werden, suche ich diese Bilder in der Vergangenheit.

  2. Danke für den Kommentar. Wir sehen es nicht so negativ. In unserem Umfeld gibt es viele gute, ja sehr gute Ehen. Wir vermissen die positiven Bilder eher in der Populärkultur – in Hollywoodfilmen und dem ARD-Tatort. Dennoch sind gelingende Ehen keine Nostalgie, sondern reale Gegenwart. Vielleicht muss man heutzutage nur länger danach schauen.

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